„Bias-Busting in 5 Schritten“ – So machen Sie Personalauswahlprozesse fairer

Ein Bias, also Wahrnehmungsverzerrungen, beeinflusst Personalentscheidungen in einem unerwünschten Sinne. Wie also kann durch das Vermeiden zumindest aber das Abschwächen solcher Effekte die Qualität von Entscheidungen bei der Personalauswahl verbessert werden?

→ Schritt 1: Struktur schlägt Bauchgefühl
Was tun? Verwenden Sie strukturierte Interviews oder Verhaltenssimulationen mit vorab definierten Fragen, Bewertungskriterien und Skalen.
Warum? Strukturierte Verfahren sind deutlich valider und reduzieren subjektive Verzerrungen (Campion et al., 1997).

→ Schritt 2: Mehrere Sichtweisen = mehr Fairness
Was tun? Setzen Sie mehrere unabhängige Beobachter:innen ein und kalibriere deren Einschätzungen.
Warum? Unterschiedliche Perspektiven helfen, individuelle Bias-Effekte zu neutralisieren (Schuler & Höft, 2007).

→ Schritt 3: Setzen Sie unterschiedliche Methoden ein
Was tun? Kombinieren Sie strukturierte Interviews, situativ geprägte (Gesprächs-) Simulationen, Cases und andere Verfahrenskomponenten miteinander.
Warum? Multimethodale Diagnostik gleicht Schwächen einzelner Methoden aus und erhöht die Gesamtaussagekraft (Lievens, 2017).

→ Schritt 4: Bias erkennen, bevor er wirkt
Was tun? Schulen Sie die eingesetzten Diagnostiker:innen in Bias Awareness , z. B. mit Fallbeispielen oder Reflexionsrunden. Dabei natürlich auch die zum Einsatz kommenden Assessor:innen, bei denen das Beobachten und Bewerten im Rahmen von Assessments nicht zum Daily Business gehört.
Warum? Schon das Bewusstmachen reduziert die Wirkung unbewusster Denkmuster (König et al., 2010).

→ Schritt 5: Definieren Sie „Passung“ – bevor Sie den Suchprozess starten
Was tun? Legen Sie klare Anforderungsprofile und Erfolgskriterien vor dem Auswahlprozess fest – nicht währenddessen oder danach.
Warum? So vermeiden Sie, dass der Eindruck über die Anforderungen bestimmt – statt umgekehrt.

Wichtig also ist: Ein Bias lässt sich nicht immer vollständig ausschalten, aber systematisch verringern. Mit den richtigen diagnostischen Verfahren und Prozessen wird die Personalauswahl in jedem Falle fairer, valider und nachhaltiger.

Schreib Sie uns gerne, wenn Sie Ihre Verfahren auf den Prüfstand stellen möchten. Lassen Sie uns darüber sprechen, wo Sie konkret ansetzen können.

 

 

Share